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Das CCI Welttreffen in Prag - April 2018

Bild
Bei sonnigem Wetter und milden Temperturen fanden sich vom 18. - 22. April 48 Schachsammler in Prag ein, um den schon 18. Weltkongress von CCI zu begehen. Wir waren nicht allein, natürlich - einige Hundertausende von Besuchern wimmelten durch die Altstadt wie den Hradschin - den Burghügel. Das Gros der Teilnehmer kam wie immer aus Deutschland, dank des kurzen Anreisewegs - doch waren immerhin 5 Teilnehmer aus den USA zugegen, zwei aus der Schweiz, vier aus Luxemburg, vier aus Italien,  zwei aus der Schweiz, und sogar zwei Portugiesen! Aus Österreich kam wie üblich niemand, die Holländer und Belgier blieben ebenfalls fern - und zu meiner (unserer ?) Überraschung war kein einziger tschechischer Sammler anwesend. 
Der "Anreger" des Prager Kongresses . der Prager Organisator und Schachaktivist Pavel Matocha, zog sich im Vorfeld  aus der Organisation zurück -  CCI - Vorsitzender Michael Wiltshire und der Altpräsident Thomas Thomsen mussten mit Sondereinsätzen das Meeting neu organisieren - das ist ihnen wie immer auch bestens gelungen, alles lief wie am Schnürchen ab. 
Mittwoch abend fanden sich die Teilnehmer im Hotel ein, um nach der Registrierung gemeinsam zu Abend zu essen - alte Bekanntschaften aufzuwärmen, und danach in der Halle beim Plaudern und Schachspielen auszuspannen.
Stress auf dem Burghügel
Am Donnerstag absolvierten wir einen Teil des touristischen Pflichtprogramms - in einem einem ungeheurem Gewühl von Menschenmassen durch die Prager Burg! Zunehmend scheint es, als ob die Hauptstädte in Europa vom Andrang überflutet  zu einem ganzjährigen Jahrmarkt des Städtetourismus verkommen - vielleicht muss man im tiefsten Winter bei Schneetreiben nach Prag! In der Burg ging jeder seine eigenen Wege, manche liessen sich durch den gerade zugänglichen Burgtrakt treiben, andere blieben in den Höfen der Habsburgertrakte, oder versuchten ihr Glück bei der Kathedrale oder im Goldenen Gässchen (mit Zugangschranke und Eintrittsbillett!) - oder flüchteten vor den Mitmenschen auf den Turm, wo sich eine prachtvolle Aussicht auf die ganze Stadt anbietet.  Zum Essen fanden wir uns beim Bus ein, gelangten irgendwie in ein sehr reizvolles Uferrestaurant neben der Karlsbrücke - über die sich den ganzen Tag Kolonnen von Besuchern wälzen - und hatten es dort sehr gemütlich. Danach wieder rauf auf die Burg, rein in die sehr versteckt gelegene, und fast menschenleere Nationalgalerie der alten Meister im Palais Sternberg - der Nachmittag war frei. Abends die schon traditionelle Bootsfahrt mit Essen auf der Moldau, die uns vor allem auf der Rückfahrt sehr reizvolle Aussichten auf die nächtliche Stadt und die Moldau bot.
Der Ernst des Lebens

Am Freitag gings mit den eigentlich zentralen Anliegen eines CCI-Treffens weiter - man soll nicht glauben, wir träfen uns nur, um zu tafeln und zu tanzen! In einem der Konferenzräume des Hotels  eröffnete Michael Wiltshire das Geschehen mit einigen Bemerkungen zu Interna - und zum in Grossbritannien drohenden vollständigen Verbot des Handels mit Elfenbein. Das würde die Schachsammler doch treffen, denn die schönsten und wertvollsten Schachfiguren sind nun einmal aus Elfenbein gedrechselt oder geschnitzt. Anschliessend gab Max de Angelis eine geraffte Einführung seines demnächst erscheinenden Buches über italienische Schachsätze des 17. Jahrhunderts zum Besten - Max beschäftigt sich seit einigen Jahren mit diesen sehr seltenen und ganz eigenartigen Figuren. Nicholas Lanier erläuterte die Entstehung und Entwicklung des tschechischen Klubsatzes - des nationalen Schachspiels der tschechischen Nation - im Zusammenhang mit der Nationalbewegung im 19. Jahrhundert. Und Thomas Thomsen zeigte eine Vielfalt von Schachfiguren aus Metallen ausser Eisen - in Ergänzung seiner mehrfach gebotenen Ausstellungen und Vorträge über Eisengusspiele - auch hier stammen die Objekte in Zinn, Bronze, Messing, Aluminium und Blei aus dem schier endlosen Fundus seiner Sammlung .  Nach einer Kaffeepause führte Manfred Stach dem Publikum einen besonders schönen Elfenbeinsatz vor, der das Glanzstück seiner Sammlung darstellt. Tom Gallegos brachte  in einem unterhaltsamen Vortrag einige Streiflichter aus der böhmischen Schachvergangenheit zum Besten. Und last not least berichtete Wolfgang Pähtz - durch Rainer Grund als Übersetzer unterstützt - über kürzliche Neuerungen bei der Gruppe Schachmotivsammler (GSM), der er seit kurzem vorsteht.  - die GSM hat an die 150 Mitglieder, die sich Mitte Mai in Bad Salzuflen treffen (siehe Agenda). Das Mittagessen im Anschluss verlief ungewöhnlich hastig - die meisten Teilnehmer wollten zurück n den Konferenzraum, um ihren Tische für den Schachmarkt vorzubereiten, andere um zu sehen, was so aufs Tapet kommen würde. Der Markt selbst verlief kurz und stürmisch: Rodolfo und Milly Pozzi hatten 6 alte und kleine mongolische Schachsätze mitgebracht, die sie im Handumdrehen angebracht  hatten - Pozzi gilt als die führende Autorität zu Mongolen-Figuren. Thomas Thomsen hatte eine gemischte Auswahl aufgestellt, die durchwegs recht schnell vom Tisch verschwand, und auch Wolfgang und Steffi Pähtz konnten mit dem Ausgang des Marktes zufrieden sein. Nicht so die drei! Vertreter des weissrussischen Manufaktur Golovko - ihre opulenten Porzellansätze blieben unverkauft, wie auch ein sehr aufwendiges französisches Künstlerspiel in Metall -  30.000.- Euro war wohl etwas ausserhalb des üblichen Rahmens!. Abends ging es in den Jugendstil-Bierkeller im Gemeindehaus, wo wir  Entenbein mit Knödel und Rotkraut mit viel gutem Pilsner Bier herunterspülten.
Schachspiele im Museum

Prager Museen sind nicht allzu üppig mit Schachantiquitäten ausgestattet - doch im Museum für Angewandte Kunst gibt es doch einige Stücke, die durch Leihgaben aus Sammlerkreisen aufgefüllt, und zu einer ansehnlichen Ausstellung komplettiert wurden. Das Museum - zu dem wir am Freitag morgen gelangten, war eineinhalb Jahre zwecks Restaurierung geschlossen, die meisten Sektionen sind noch zu, weil das Material noch im Depot lagert. Ein kleiner Saal war für uns reserviert, in dem es zum Höhepunkt des Kongresses kam: Barbara Holländer's Bildvortrag als hommage an einen der grössten Sammler überhaupt, den Habsburgerkaiser und Böhmenkönig Rudolf II. Durch Ihren Sohn Georg am Projektor unterstützt, bot Barbara einen Überblick über Rudolf's Vorgänger als Kaiser und Sammler, sowie sein eigenes Sammlerdasein, und die weiteren - teils im Dunkeln liegenden - Schicksale der Sammlung, die heute grossteils im Schloss Ambras in Innsbruck und im Kunsthistorischen Museum in Wien zu sehen ist. Der Nachmittag war zu einem Stadtrundgang mit Führer bestimmt - hier passte ich angesichts der durch die Prager Altstadt wallenden Menschenmassen, kann also nichts erzählen.
Abends fanden wir uns zum tradtionellen Abschlussessen im Hotel ein - Nicholas Lanier gab als Tischredner einige Erinnerungen aus den letzten Tagen der Wiener Kaffeehausschach-Szenerie zum Besten - es war nicht immer erhebend, oft grotesk, manchmal komisch, auch gewalttätig und erbärmlich, wie es mit dem einstmals grossartigen Schachmekka Wien zu Ende ging. 
Zu Ende und doch nicht zu Ende

Am nächsten Morgen war kaum Zeit für hastige Abschiede beim Frühstück in der Hotel-Cafeteria - die meisten hatten ein Flugzeug zu erwischen, oder wollten per Auto bald losfahren, um die Verkehrsstaus in Deutschland zu vermeiden. Das nächste Treffen wird im Oktober die deutsche Sektion in Seiffen im Erzgebirge veranstalten - das wird sicher etwas heimeliger, und  auch weniger aufwendig sein.
Und im Jahre 2020 steigt in St. Louis, Mo. das nächste  CCI-Welttreffen, das unser ständiger Besucher aus Denver Tom Gallegos mit seiner Frau Luanne auf die Beine stellen wird.

Was Prag betrifft - viele waren wohl schon vorher dort, und werden auch wieder hinkommen - möglichst in einer etwas ruhigeren Jahreszeit, etwa im Winter?

Bis dahin - Nas Hledanou Praha....
(c) Nicholas Lanier 2018
Eine Berichtigung von Pavel Matocha

21.5. Pavel Matocha, Schachorganisator mit vielfachen schachlichen Aktivitäten in der CSR, legt Wert auf folgende Berichtigungen:

-  dass nicht er angeregt habe, einen CCI-Kongress in Prag zu veranstalten, ganz im Gegenteil hätten Thomas Thomsen und Mike Wiltshire ihn in Selb/Frantiskove Lazne gebeten, bei der Organistion eines Treffens in Prag zu helfen,

- dazu war Pavel Matocha unter gewissen Bedingungen bereit,

- da seine Vorschläge und org. Details jedoch von der CCI-Seite nicht angenommen wurden, e-mails nicht beantwortet wurden, und  er beruflich auch stark beansprucht war, habe er seine Mitarbeit eingestellt.

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