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Kontakt: info@schachmuseum.com

Schachverlage

Schachbücher hat fast jeder Buchverlag einmal oder öfters herausgebracht - vor allem zu Zeiten, als damit ein Geschäft zu machen war. Es wäre unmöglich, alle diese Verlage aufzulisten - uns interessieren diejenigen mit einer regelmässigen, bedeutsamen oder doch wiederholten Publikationspraxis von Schachbüchern. Und natürlich diejenigen Verlage, die allein auf Schach spezialisiert waren. Derartige Schachverlage waren / sind  meist mit einem Schachhandel verbunden, und/oder der Herausgabe einer Schachzeitung.

Aktuelle Schachverlage

Batsford
Batsford entstand schon  schon 1849 und blieb bis 1974 immer im Besitz der Familie Batsford. Schon damals konzentrierte man sich vor allem auf gut verkäufliche Themata wie Gärtnerei, Handwerk und Kunst, Bridge und Schach. In den 80-er und 90-er Jahren nahm vor allem die Schachsparte einen rasanten Aufschwung, dank der Mitarbeit  führender Schachmeister wie Murray Chandler, Graham Burgess, und John Nunn. Als der Verlag durch dank riskante Börsengeschäfte des Besitzers Mizrahi in Turbulenzen geriet, verliessen Murray, Burgess und Nunn den Verlag und gründeten einen eigenen Schachverlag, nämlich Gambit Press. Mizrahi ging bankrott, und der Verlagsname samt Aktiva fielen erst an den Medieninvestor Chris Wright mit seiner Chrysalis-Gruppe, dann an die Pavilion-Verlagsgruppe - während dieser Zeit ging die Schachsparte mangels Fachleute beinahe zu Grunde. Hetue publiziert Batford weiter Schachbücher, stützt sich auch auf die massive Rechteliste (backlist), doch die führende Stellung wie vor 20 Jahren ist nicht mehr zu erreichen....

Joachim Beyer Verlag
Joachim Beyer begann schon Anfang der 70-er Jahre mit der Herausgabe von Schachbüchern, parallel zur Edition von Schachzeitschriften. Beyer publizierte über die Jahre eine grosse Zahl von Titeln, gab zeitweise auch den Schachreport und das Schachechoheraus, sowie nach 1992 eine Kovolutzeitschrift unter dem namen  Deutsche Schachzeitung/Schachreport/Schachecho , belieferte den Fachhandel wie den normalen Buchhandel mit seinem Büchern und Zeitungen.   1987 übernahm Beyer auch die Sachbuchliste des Verlags Walter de Gruyter, die in der Folge in neuem Gewande und überarbeitet wieder publiziert wurden, allen voran die Klassiker von Kurt Richter.  Weiters erweiterte Beyer sein Angebot auch auf die verschiedensten Schachmaterialien, um eine grössere Palette anbieten zu können. 2012 hat einer seiner Abnehmer, der Schachhändler Robert Ullrich, den Verlag übernommen - die eigenen Schachbücher hat Ullrich seither in den Verlag Beyer eingegliedert, der nach wie vor als selbständiges Unternehmen geführt wird.  Dagegen wird Schachmaterial jetzt nur mehr über den Schachversand Ullrich verkauft.

Caissa Italia
Von Yuri Garrett begründet , publiziert dieser Verlag seit vielen Jahren vor allem Schachbücher , die von englischen Verlagen gekauft und übersetzt werden (Gambit, Batsford, Quality). Zuletzt erschien jedoch auch ein Band von GM Axel Rombaldoni, sowie ein Buch mit Schachkolumnen aus der eingestellten Zeitschrift L' Italia Scacchistica von Carlo Giuseppe Bolmida unter dem Titel Zeitnot, , von  sowie das Turnierbuch zum Turnier Reggio Emilia 2007/2008 von Garrett und Mihai Marin. Zweites Standbein des Verlages sind wissenschaftliche Bücher zur Linguistik.

Chesscoach - Chaturanga
Seit zehn Jahren im Lande, hat dieser Kleinverlag bereits recht interessante Bücher herausgebracht - zuletzt etwa eine Neubearbeitung des allerersten Schachturniers der Moderne, von London 1851 vom Historiker und Verlagsbesitzer  Mario Ziegler.  Ab nun heisst der Verlag - Chaturanga - letzte neuheit waren die Zeitschrift Caissa als Halbjahreeszeitschrift für Schachgeschichte, eine umfanrreiche Biographie des Schachgrossmeisters Ludwig Engels,  sowie zwei Bändchen aus der Feder des bekannten Schachjournalisten Dagobert Kohlmeyer.

Chessgate
Von Christopher Lutz geführter Kleinverlag, mit interessantem Programm - hat z.B. Christian Hesse's" Expedtionen in die Schachwelt" publiziert.

Verlag Udo Degener
Udo Degener publiziert zweierlei  - Schachbücher kleinen Formats - und Lyrikbände. Beide Programme sehr interessant, bei Schach überwiegt die Problemsphäre....

Schachverlag Reinhold Dreier
Von den 80er Jahren an hat Reinhold Dreier in seinem an die Buchhandlung angeschlossenen Verlag zahlreiche Schachbücher herausgebracht, vor allem Eröffnungsliteratur, daunter mehrere Titel von Erich Siebenhaar.  Derzeit sind keine neue Bücher in Sicht, aber man weiss ja nie....

Everyman Chess
Everyman ist die Fortsetzung desr Schachsparte des Verlags Cadogan,  der vom US-Verlagsgiganten  Random House übernommen und umbenannt wurde . Heute publiziert Everyman Chess vorwiegend mehr oder wenig einfache Eröffnungsbücher. Schwergewicht im Verlagsprogramm sind die Bücher von Gary Kasparov - vor allem die 5-bändige Serie "My great predecessors". Auch einige alte Cadogan -Titel sind nach wie vor erhältlich, z.B. "The Soviet Championships" von Bernard Cafferty und Mark Taimanov Ivan Sokolov's Best Games,  The life and games of Mikhail Tal, .. usw. Hauptverantwortlicher bei EVeryman Chess ist IM John Emms.

Exzelsior - Verlag
In Nachfolge des DDR-Sportverlags entstanden, veröffentlicht dieser Imprint nur wenig Bücher. - eigner Ausage nach ein "Nischenprogramm" . Lieferbar ist ein Band über den Blindsimultan-Rekord von Marc Lang, die Biographie Philidors von Susanna Poldauf, und die detusche Version Boris Gulko's Erfahrungen mit dem KGB "Der KGB setzt matt", und zuletzt Michael negele's Biographie des deutschbaltischen Schachmeisters Schmidt.

Gambit
Gambit entstand in den 90-er Jahren, als die gesamte Batsford-Schachredaktion von Graham Burgess, John Nunn und Murray Chandler bei Batsford die Tür zuknallte, und sich selbständig machte. Seither sind über 180 Bücher erschienen,  mit dem üblichen Programm von Eröffnungs-, Taktik-, Strategie- und Endspielanleitungen. Viel Erfolg hatte der Verlag mit Büchern für die Jüngsten, die vom Britischen Schachverband für die zahlreichen Schulschachprogramme in Grossbritannien empfohlen wurden. Eine Stärke von Gambit iegt darin, denselben Titel auch mehrfach auszubeuten - so sind mehrere Bücher sowohl in Deutsch,  wie in Zusammenarbeit mit der Casa del Ajedrez in Madrid in Spanisch erschienen. Mittlerweile verwurstet Gambit  ausgemusterte Buchtitel  zum Download via Amazon's Lesekrücke Kindle , sowie via einer Gratis-Anwendung  für Android und Apple zum Runterladen auf das "Smartphone...alles, was ins Netz geht , ist Fisch, sagen die Fischer....es gibt englische titel, deutsche und  spanische via der Casa del Ajedrez.

Ishi Press
Einer der buntesten Vögel der an unkonventionellen Gestalten reichen US-Schachszene ist Sam Sloan. Nachdem er im Rahmen des Verlages Ishi Press jahrelang japanische Go-Bücher vertrieben hat, druckt er jetzt alte und klassische Schachbücher nach, deren Rechte verfallen sind, oder die er günstige erwerben konnte. 2012 waren es nach eigener Aussache 133 klassische Schachbücher..sogar die Erste Ausgabe des Bilguer !! in deutsch.....am besten kann man das hier nachprüfen !!

Le Due Torri
Sowohl Schachladen wie Verlag, besteht das Haus Due Torri in Bologna seit 1985, geleitet von den beiden Claudios Pantaleoni und Selleri. Le Due Torri publiziert einen bunte Mix von Büchern, unter anderem die Klubmonographie Alessandro Sanvito's über die Mailänder Schachgesellschaft,  sowie die üblichen Eröffnungsbücher und Endspielfmanuale.

Edition Jung
Irgendwann um 1998 begann Karl-Otto Jung mit der herausgae von Büchern - selbst verfassten sowie von Freudnen und Bekannten. Mittlerweile sind an die 70 Bücher veröffentlicht worden, der Elan hat jedoch deutlich nachgeslassen, und Jung konzentriert sich vor allem auf die Organisation und Durchführung von Turnieren. 

Edition Marco
Seit gut 30 Jahren publiziert der Autor, Problemist und Schachgrossmeister Arno Nickel Bücher - am Anfang 1984 stand die Idee, einen jährlichen Schachkalender mit Terminen für Schachspieler, etwas Unterhaltung, Diagrammen usw herauszugeben,  im Nachklang des Schachkalenders, den Heinrich Ranneforth in der Zwischenkriegszeit über viele Jahre editiert hatte, sowie Engelhardts Schach-Taschenjahrbuch, das in den 60-er Jahren in Berlin erschien.  Als Brotberuf betrieb Nickel und betreibt  bis heute, "Lasker's Schachladen" - Berlins einziges Schachgeschäft. Zum Kalender gesellten sich Bücher - und ein grosses Abenteuer, nämlich Anfang der 90-er Jahre die Herausgabe des Schachjournals im Verein mit dem Rigaer Grossmeister und früheren Trainer von Michail Tal, Alexander Koblenz. Das Abenteuer endete glimpflich - weil Koblenz starb - nach 7 Nummern schlief das Journal ein. Seither hat Nickel eine ganze Reihe von sehr interessanten Schachbüchern herausgebracht - u.a. die erste detusche Auflage von Alekhine's Turierbuch Nottingham 1936, Bücher von Grossmiester Robert Hübner, zuletzt die Erinnerungen von GM Hans Joachim Hecht, unveröffentlichte Dokumente zu Aron Nimzowitsch von Rudolf Reinhardt und sogar eine Neuauflage des witzigen Bändchens des Wiener Originals Josef Krejcik, "Artige und Unartige Kinder der Schachmuse".  Nickel publiziert nicht viel - das Schachjournal war eine heilsame Erfahrung - doch was er herausgibt, ist immer lesenswert. 

Messaggerie Scacchistiche
Seit 1990 gibt Roberto Messa die Schachzeitschrift Torre &Cavallo heraus - und sehr bald hat er auch begonnen Bücher zu editieren. Zu den Büchern hat sich die Webseite Soloscacchi über und um Schachkultur daugeschlagen - ein Ein-Mann-Unternehmen unglaublicher Art!

 McFarland
1979 gründete Robert Franklin diesen Verlag, um vor allem wissenschaftliche Werke herauszubringen. bis 2011 immerhin 5.000 Titel ! Mit Blickrichtung auf die ungemein zahlriechen Universitäts- und Collegebibliotheken in den USA wurden die Bücher von Anfang in Leinen gebunden, was von den Addressaten verlangt und geschätzt wurde. Sehr bald leistete sich der Verlag auch eine Reihe von Schachbüchern vor allem bibliographischer und historischer Ausrichtung. Mittlerweile gibt es um die 40 Titel - Biographien von Schachmeistern, die dicke Sammlung von Aljechin-Partien von Skinner und Verhoeven, 15 Bände mit Turnierergebnissen  von Gino di Felice, Chess Personalia von Jeremy Gaige und vieles andere mehr. Sagenhaft!

Schachverlag Kania
In den 80-er Jahren entstand aus der Klubszene dieses Unternehmen, Schachbücher von deutschen Autoren zu publizieren - eine Reaktion auf die allumfassende Marktpenetration der britischen Schachbuchfabriken. Mittlerweil haben Harald Keilhack, Frank Stiefel und Freunde eine kleine, aber feine Anzahl von Schachbüchern herausgegeben - vor allem die Taktikbände von laus Trautmann sind ein grosser Erfolg. Wie geht es weiter - der Verlag scheint seit geraumer Zeit inaktiv zu sein....

Schachverlag Mädler 
Als Besitzer eines Schachhandels in Düsseldorf gaben Wolfgang und Monika Mädler in den 80-er und 90er Jahren eine ganze Reihe von Schachbüchern heraus - z.B. Bücher von Ludwig Steinkohl (Schach und Schalom, Blindschach, Faszination Fernschach), oder Neuauflagen von Spielmanns, Richtig opfern, , oder Snosko-Botowskis, So darfst du nicht Schach spielen. Seit dem Umzug der beiden nach Dresden gibt es auch wieder sporadisch neue Bücher....

Moravian Chess Publishing
in den 80-er Jahren kam der Olmützer Universitätsprofessor Vlastimil Fiala auf den Gedanken, seine Passion für die schachliche Vergangenheit  in Schachbücher umzumünzen. Seither hat Fiala, in Zusammenarbeit mit der Uni-Druckerei, eine erkleckliche Zahl  von Schachbüchern produziert - vor allem Reprints von historischen Schachmagazinen und-büchern, aber auch Originaltitel für andere Verlage und Autoren, und gute zehn Jahre hindurch sogar eine Vierteljahreszeitschrift für Schachgeschichte. Moravian Chess ist der einzige rein auf Schachgeschichte und Schachreprints ausgerichtete Verlag der Welt! Ad multos annos!

Mursia
1955 von dem Palermitaner Ugo Mursia aus 2 bestehenden Verlagen etabliert, ist der Mursia Verlag sehr bald mit Schachbüchern auf den Markt gekommen. Mursia pubiziert sehr vieles in den verschidensten GEbieten, Scahch ist nur ein Schwerpunkt uner vielen. Dabei setzt man sowohl auf Übersetzungen von bekannten Titeln aus dem Englischen, wie auf hauseigene Autoren - der Grossteil der Schachreieh sind Eröffnungsmonagraphien - und die Bücher sind ungemein günstig.  Das Haus  ist auch nach dem Tod Mursia's dem Übernahmeappetit der Verlagsriesen Mondadori etc. entgangen, und unter der Tochter Fiorenza Mursia unabhängig von den geblieben, stützt sich auf eine eigne Auslieferung, auch für dritte Verlage, Buchhandlungen. Letzte Novität: eine ambulante Buchhandlung im Bücherbus,  die ganz Italien durchquert und Bücher verkauft!

Nightrider Unlimited
Spezialverlag für Problemschach, gegründet und geleitet von Godehard Murkisch. Da Problemschach immer nur einen kleineern Kreis angesprochen hat, wurden Problembücher meist im Eigenvelrag herausgebracht. heute, mit Selbstpublizieren und Druck auf Bestellung, ist das alles viel leichter als früher....sehr interessantes Programm von Problemsammlungen, theoretischen Werken, Problemsammlungen einzelner Verfasser...

Quality  Chess
2004 gründeten Ari Ziegler, Jacob Aagaard und John Shaw diesen Verlag, um aktualisierte Schlitertur zu produzieren - und wohl auch das durch den Zusammenbruch von Batsford kreierte Vakuum zu nutzen. 2007 verliess Ziegler das Unternehmen und übernahm den Vorsitz im schwedischen Schachverband, der Verlag wurde nach Glasgow verlegt und begann aufzublühen. Seither haben Shaw und Aagaard  an die 180 Titel hrausgebracht, gut ein Drittel hat Aagaard selbst verfasst -  allein 22 Titel in Deutsch (wie auch die Konkurrenz Gambit). Höhepunkte sind Judit Polgar's 2 ände Schachunterricht,  die Gambit-Handbücher von Boris Alterman, Boris Avruch's d4 - Repertoire (in 2 Bänden) der Nachdruck des Sowjetklassikers "Fragen der Schachstrategie von Lipnitzki, die 5 Bände zur Verbesserung des eigenen Schachpotentials von Artur Yusupov, sowie die diversen Titel des rumänischen Grossmeisters Mihai Marin (Von den Legenden lernen).  

Martin Ramsauer
Der Marbacher Martin Ramsauer gibt in seinem Kleinstverlag Reprints von historischen Texten der Schachgeschichte heraus,  bibliophil gestaltet und gebunden. Dazu  gräbt Ramsauer auch seltene Aufsätze aus - wie z.B. Emanuel Lasker's The game of the future, North American Review 1907, oder Siegbert Tarrasch's Aufsatz über Schach und Psychologie, was wiederum kleine Broschüren in ansprechendem Druck ergibt.

Rudolph Verlag
Jens-Erik Rudolph hat vor einigen Jahren in seinem Verlag mit der Neuauflage von Schacklassikern begonnen - z.B. Tarrasch's, Das Schachspiel oder Spielmann's Ein Rundflug durch die Schachwelt - wobei die Bücher sowohl  hart gebunden wie als Paperback angeboten werden .

Refordis
Der Refordis Verlag ist eine Erfindung des Wiener Schachbibliographen Helmut Karner - ein Unikum, denn dieser Verlag publiziert(e) fast ausschliesslich Schachbibliographien. Unter fiktiiven Autorennamen erschienen massive bibliographische Bände wie 2008 das "Systematische Handbuch deutscher Schachbibliografie seit  1900",  2007 die "Weltbibliografie zum Schachspiel seit 1800" oder das "Bibliografische Handbuch englischer Schachpublikationen 1900 - 1949, und eine ganze Reihe anderer.  Alle diese Bände erschienen  in solider Druckausstattung und Kleinstauflagen um 30 Stück, offenbar auf Bibliothekne ausgerichtet. Unter Schach-Bibliographen gibt es schon seit van der Linde oft erbitterte Auseinandersetzungen - die
Refordis-Bände wurde zum Teil kritisert, in allen wichitgen Schachbibliotheken sind die Bände jedoch vorhanden. Weiters hat Karner auch 2 Festschriften organisiert und herausgegeben, und zwar für Egbert Meissenburg (2009, 8883 pp !!) sowie eine für Allessandro Sanvito (2011, ca. 800 pp).

Russell Enterprises
1986 gründete der Anwalt und Russisch-übersetzer seinen Verlag der seither ein beträchtliche Zhal von Schachbüchern aller Richtungen veröffentlicht hat. Raritäten aus em Russischen übersetzt (Tal-Botvinnik 1960), Eröffnungsbücher, Problembände, (Roycroft, Kasparjan's Chess Problems), Neuauflagen von alten Büchern, Taktiksammlungen, Turnierbücher wie New York 1924 und New York 1927, Laskers, Gesudner menschenverstand im Schach - dies und vieles mehr steht auf der Russell Buchliste. Mit dem Aufkommen des Internets kam die Webseite Chess Café hinzu, die über viele Jahre hinweg einer der Fixpunkte von webreisenden Schachies wurde, heute jedoch nicht mehr mit Russell zu tun hat und gebührenpflichtig ist.  Für 2016 ist das Erscheinen der Aljechin-Biographie von Isaac und Vladimir Linder geplant - sicher das letzte Buch, an dem der im Oktober verstorbene Doyen der Schachhistorie mitgearbeitet hat. 

Schachinformator
1966 begründete Grossmeister Alexander Matanovic in Belgrad den Verlag Schachinformator, um das Manko an aktuellen theoretischen Informationen und Parteisammlungen zu füllen. Sehr schnell wurde der trimestral versandte Schachinformator zum unverzichtbaren Arbeitsgerät von Vereins- und Turnierspielern, in Zeiten ohne Schachinfojratik und ohne Internet-Übertragungen. Dann kam die ChessBase/Chessinformant-Revolution, und die Bände aus Belgrad, nach wie vor von einer hochqualifizierten Redaktion nter Mithilfe von Dutzenden von Grossmeistrn und IMs gestaltet, fing an, in dn Hintergrund zu geraten. Mittlerweile hat man sich an die digitale neue Welt angepasst, doch immer noch werden die beinahe legend+aren dicken B+ande auch gedruckt und allerorts verkafut. Zum Inforanmtor kam bald die sehr erfolgreiche Enzyclopedie der Schacheröffnungen hinzu (ECO) in 5 Bänden  - damit etablierte man gleichzeitig einen Code für die Klassifizierung von Schacheröffnungen, die in allen Schachbüchern und Schachzeitungen aufgenommen und benutzt wurde.  Die grosse Stärke aller Publikationen war die symbolische Nottion und Schrift  - dazu wurden eigene Schachsymbole und Bedeutungskürzel entwickelt, die in allen Erdteilen und Sprachen gleich verständlich sind, jeder Band entheilt eine Symbolerklärung - andererseits gab es für Leseratten wenig Text! Auch die Enzyklopädie der Schachendspiele wurde zu einem Reisser, dazu kamen noch zahlreiche weitere Bände wie  Eröffnungsmonographien, "Die kleine Schachenzyklopädie " in einem Band, sowie weitere Bände zu Taktik, Kombinationen, Schachproblemen etc. Der Verlag hat unter anderem die Isolierung während der Zeit des Embargos, die Bombardierung Belgrads, massiven Raubdruck in Südamerika und vor allem das Aufkommen der Informatik im Schach überstanden, und arbeitet heute noch mit beträchtlichem Erfolg. Fast alel Publikationen sind sowohl in analoger Form als Bücher wie in digitaler Form als CD / DVD oder zum Download auf der ahuseigenen Webseite erhältlich. 

Historische Schachverlage

C.Brügel & Sohn
Der Verlag von C. Brügel & Sohn  in Ansbach dürfte im 19.Jahrhundert entstanden sein, und bestand zumindest noch 1932, als der Roman von Heinrich Grimm, "Menschen um den Berg", verlegt wurde. Um 1900 verlegte Brügel verschiedene Bücher des höchst produktiven Schachautors  Ludwig Bachmann, darunter die Schachjahrbücher bis etwa 1914, die 4-bändige Steinitz-Biographie, die Anderssen-Biographie, und auch die seinerzeit viel gelesene "Schachfibel". Ausser Bachmann scheint Brügel keine weiteren Schachverfasser herausgegeben zu haben - Bachmann selbst publizierte auch bei anderen Verlagen, wie Bernhard Kagan, August Schultze und Curt Ronniger .


Cadogan
War ein historischer britischer Verlag mit einem weitgefächerten Programm von Gärtnerei,Handarbeit, Bridge und Schach, der in den 80er und 90-r Jahren zum Teil bahnbrechende Schachbücher produzierte, natürlich auch viel seichte Eröffnungsmanuale. aber auch hervorrgende Bände wie Mikhail Tal's, The life and times of Mikhail Tal, oder die Geschichte der Sowjetischen Meisterwschaften von Cafferty und Taimanov. Irgendwann um 1996 dürften die bilanzen nicht mehr gestimmt haben, und der Verlag ging in den Besitz von Random House über und wurde zu Everyman Chess umgetauft. Aber - nach wie vor verkauft man bei Everyman Lagerbestände des alten Imprints mit dem Aufdruck Cadogan....

Siegfried Engelhardt Verlag
Nach dem 2. Weltkrieg profitierte der Engelhardt Verlag von der schnell um sich greifenden Schachbegeisiterung - z.B. im Gefolge von Schacholympia Dresden 1960 - und publizierte zahlreiche Schachbücher. Unter anderem das gesamte Jahrzehnt hindurch Engelhardt's Schach-Taschen-Jahrbuch für die Ligaspieler, Max Euwe's, Handbuch der Eröffnungstheorie in 12 Bänden, Hans Kmoch's Die Kunst der Bauernführung, André Cheron's vierbänidgs Endspielwerk und vieles mehr. Wann der Verlag zu Ende ging , ist im Museum nicht bekannt.

Walter de Gruyter Co.
Die Publikation von Schachbüchern begann bei De Gruyter erst nach dem ersten Weltkrieg, als Walter de Gruyter im Zuge einer krisenbedingten Verlagsfusion auch den Verlag Veit &Co. samt der Deutschen Schachzeitung übernahm. Walter de Gruyter trat 1894 als Volonär in den Reimer Verlag ein, drei Jahre später kaufte er den Verlag! 1916( gealng es de Gruyter , 5 wissenschaftliche Verlag zu einer Vereinigung zu überreden - wenige Jahre danach gehörte ihm die gesamte Gruppe. Heute ist de Gruyter nach Reed Elzevier einer der grössten Wissenschaftsverlage der Welt, produziert  jährlich an die 1300 wissenschaftliche Titel, davon die Hälfte in englsich, und verfügt sogar über einen Zweig in China. De Gruyter ist heute einer der grössten Anbieter von elektornsichen Büchern - die meisten Titel können via Druck auf Nachfrage auch in analoger Form geliefert werden.  1989 entledigte sich de Gruyter überraschend der Detuschen Schachzeitung - sie wurde über Nacht eingstellt - und verkaufte die Titel der Schachbuchreihe an den Beyer -Verlag. Schachbücher produziert man seither nur ausnahmsweise - derzeit einen Band über Schach im Mittelalter - und Ehn& Ruf's Enzyklopädie des Schachspiels  (siehe Bücher- Enzyklopädien) - denn der dort genannte Springer Verlag gehört mittlerweile ebenfalls zum de Gruyter-Konglomerat. (4)

Schachverlag Wilhelm Hain
Der Schachverlag Wilhelm Hain funktionierte wohl von 1946 an in Weidenau bei Sieg, und gab in erster Linie die vn Fritz Barkhuis gegründete und anfangs redigierte Zeitschrift Caissa heraus. IN dieser Zeit brachte die Zeitschrift auch die offiziellen Mitteilungen des Deutschen Schachbundes. 1955 wurde die Zeitschrift mit der Deutschen Schachzeitung zusammengelegt. Ob der Verlag auch andere Publikationen herausgab, entzieht sich der Kenntnis des Museums....

Bernhard Kagan
Bernhard Kagan kam nach der Oktoberrevolution  nach Berlin, und begann dort 1920 - schon in vorgerücktem Alter - "Kagans Neueste Schachnachrichten" als Konkurrenz zur "Deutschen Schachzeitung" herauszugeben. An die Zeitschrift schloss sich bald auch der Verlag von Schachbüchern an - Emannuel Lasker's "Lehrbuch des Schachspiels", "Kampf" sowie "Gesunder Menschenverstand im Schach", Nimzowitsch's "Die Blockade",  "Mein System" sowie "Die Praxis meines Systems" wurden von Kagan verlegt. Dazu kam eine beeindruckende Reihe von anderen Titeln - Tartakower's "Hypermoderne Schachpartie", Maroczy's 100 Partien, Aljechin's "Schach in Sowjetrussland", sowie eine beeindruckende Zahl "Turnierbüchern wie "Bad Pistyan 1922" etc. etc.   Mit Kagan's Tod 1937 endete sowohl die Zeitschrift wie auch der Buchverlag.

Schachverlag Otto Katzer
Otto Katzer publizierte in seinem Verlag im wesentlichen die Zeitschrift Schach-Echo, die von 1932 bis 1992 erschien , mit einer kriegsbedingten Unterbrechung zwischen 1943 und 1953. Von 1942 bis 1943 fungierte das vierzehntägliche erscheinende Blatt als Organ der Organisation KdF, die sich nicht dem Grossdeutschen Schachbund unterordnen wollte. Nach dem Krieg nahm das Blatt einen raschen Aufschwung und etablierte sich als weit verbretete Schachzeitung, was erst mit dem Tode Katzer's 1975 abflaute. Schachbücher scheint der Verlag nicht publiziert zu haben, dafür führte und vertrieb er Bücher sämtlicher anderer deutschen Schachbuchverleger, wie Engelhardt, Rattmann, de Gruyter, usw.

Heinz Löffler Verlag
Vor 1950 dürfte der Leipziger Heinz Löffler in Bad Nauheim einen Verlag mit Schachanitaquariat eröffnet haben, dverlegt haben, der bis in die 80-er Jahre funktionierte,  und auch Schachbücher herausbrachte. Im Museum ist allerdings nur ein Titel bekannt, nämlich "Philosophie des Schachs von Fritz Siebert in drei Bänden. Weiss jemand mehr dazu?

Ediciones Martinez Roca
Francisco Martinez Roca gründete den Verlag Martinez Roca 1965. wobei sein Bruder Manuel wohl als Finanzier mit dabei war. Im Laufe der Jahre publizierte Martinez Roca eine breite palette von Büchern verscheinster Thematik. Am bekanntesten waren die Übersetzungen amerikanischer Sci-Fi bzw. Fantasy, wie Sprague de Camp, Michael Moorcock und Robert E Howard, von Rolenspielbüchern für Fantasy-Spiele,  sowie von historischen Romanen , z.B. der grosse katalanischen Autorin Mercedes Salisachs. Weiters veröffentlichte man Kochbücher, Ratgeber für den Alltag, Biographien wie die des gescheiterten Bankiers Mario Condé, und Esoterik, ein in Spanien sehr erfolgreicher Bereich. Grossen Erfolg dürfte auch die Serie Escaques von Schachbüchern gehabt haben, die von Anfang an vor allem mit Übersetzungen aus der Sowjetunion und em Ostblock stammender Schachtitel den spanischen Markt beherrschte - diese Titel waren billig über die zentralen Aussenhandelsstellen der UdSSR und ihrer Satellitenstaaten zu bekommen! Im Schacberich publizierte man u.a. Endspielbücher ovn Smyslow, Maizelis, Löwenfisch etc. - meist ältere Titel, die in Spanien unbekannt waren - sowie Pachman's Schachstrategie, Hans Müller's Angriff und Verteidigung , Bücher des US-Autors Fred Reinfeld, Endspiele von Kasparyan,  und gelegentlich auch einen Titel eines spanischen Autors wie Schachprobleme von Camil Seneca, oder Biographien Karpov's und Kasparov's von Angel Martin.  1990 verkaufte Manuel Martinez Roca, inzwischen Mehrheitseigentümer des Verlags, seine Anteile an einen Schweizer Investmentfonds namens Finakey. In wenigen Monaten dieses Jahres gelang es den Investoren im Verein mit Manuel Martinez Roca, den Bruder und dessen Kinder aus dem Verrlag hinauszudrängen - und den Verlag anschliessend mit Gewinn an die Verlagsgruppe Planeta zu verkaufen - ein klassischer Fall von Familienzwist nebst "Asset Stripping".  Unter Planeta ging die Herausgabe von Schachbüchern bald zu Ende - es fehlten wohl auch die kompetenten Leute wie der Schachjournalist und Verlagslektor  Angel Martin  - 2002 wurde die verbliebene Restmasse von Martinez Roca nach Madrid übersiedelt.

Pergamon Press
Ein Wissenschaftsverlag , der in den Jahren nach der Gründung 1955 sehr bald einen steilen Anstieg nahme, vor allem durch den Einstieg des Medienzars Robert Maxwell. Etwa in den 70-er Jahren begann der Verlag auch Schahcbücher, vor allem von sowjetischen Meistern verfasst, zu publiziren. 1992 starb Maxwell, sein Medienimperium stand bereits auf schwankenden Füssen mit hoher Überschuldung, und der Wissenschftsverlag Elsevier kaufte Pergamon aus der Masse heraus. Die Schachbuchreihe wurde bald eingstellt, die Rechte und Bestände an Cadogan Press verhökert. Bei Pergamon wurden etwa die 2-bändige Partiensammlung  Tigran Petrosian's von Boris Shekhtman  veröffentlicht, Sheresheswky's  Endspielbücher, Polugajevski's Grandmaster Performance und eine Reihe anderer moderner Klassiker - in Grossformat, mit klarem Druck, und grossen Diagrammen.

Kurt Rattmann
Unter verschiedenen Verlagsnamen gab Kurt Rattmann von den 50-er Jahren bis in die 90-er Jahre die verschiedensten Schachbücher heraus - erst unter "Frau L. Rattmann", dann unter Schachzentrale Caissa, schliesslich unter Verlag Das Schacharchiv.  Unter anderem brachte Rattmann, der auch als Turnierschiedsrichter fungierte und Karriere machte, die "Theorie der Schacheröffnungen" von Max Euwe in 12 Bänden heraus,  publizierte Nimzowitsch's  Mein System und Die Praxis meines Systems (Rechte verfallen?) , von Kmoch, Die  Kunst der Bauernführung, von Vladimir Vukovic,  Das Buch vom Opfer , sowie Gunderam's Eröffungsbücher, seinerzeit ein Geheimtip. Weiters vertrieb Rattmann exklusiv in Deutschland das von Euwe gegründete Loseblattwerk "Das Schacharchiv", eine enzyklopädische Eröffnungssammlung vor Informator-Zeiten. In den 80-er Jahren übergab Kurt Rattmann Verlag und Handel an seinen Sohn Horst Rattmann , der wiederum 1995 den Verlag an einen Herrn  Jung verkaufte, da die Kinder den Verlag nicht ubernehmen wollten. 2001 gab Jung das traditionsreiche Unternehmen auf und ging in Pension, Bestände und Rechte übernahm Reinhold Dreier aus Ludwigshafen (24.9.2017 - korrigiert nach freundlicher Information von Reinhard Murina).


Walter Rau Verlag
Einer der wichtigsten Schachverlage  im deutschen Sprachraum war der Verlag Walter Rau in Düsseldorf. In den Nachrkiegsjahren gegründet, brachte Rau über mehr als 3 Jahrzehente eine grosse ahl an Schatiteln heraus / unter anderem Bucher uber die Schacholympiaden (damals gab es noch kein Internet!), Problembucher vn Karl Fabel, Mein Weg zum Erfolg von Barbara Hund, und in den 80/er Jahren zahlreiche aus dem Russischen übersetzte Bande von Kasparov, Karpov, und Polugayevski.  Eine Publikationsliste ware sicher einige Seiten dick... wann der Verlag zu Ende ging, ist im Museum nicht bekannt.

Adolf Roegner
Adolf Roegner gab in Leipzig um 1880 eine Reihe von Schachbüchern heraus, u.a. den von Johannes Minckwitz verfassten deutsche Übersetzung  des Turnierbuches "Der Schachwettkampf zwischen Steinitz und Zukertort 1886" , ed. 1886. Roegner muss damals in Konkurrenz zum ebenfalls in Leipzig publzierenden Verlag Veit & Co. befunden haben - es gibt auch ein Turnierbändchen zum Wettkampf von Emil Schallopp bei Veit ! - und betrieb vernutlich auch einen Laden mit Schachmaterial, das zweifellos  vorwiegend aus dem Erzgebirge stammte. 

Reclam Verlag
Reclam brachte sehr früh einen absoluten Dauerbrenner auf den Markt der Schachbücher - nämlich das berühmte "Kleine Lehrbuch des Schachspiels" von Jean Dufresne, das bis in die 60-er Jahre unzählige Neuauflagen unter wechselndenVerfassern erlebte. Dazu kamen zahlreiche Sammlungen von Schachaufgaben, sowie Partiesammlungen, die Reclam heute noch veröffentlicht. Nach der Spaltung Deeuschlands gab es Reclam im Westen in Stuttgart - wo der Dufresne und von Rudolf Teschner herausgegebene Partiensammlungen  in der kleinen Gelben Reihe publiziert wurden, und Reclam Ost in Leipzig ohne Schachbücher. Nach 1990 wurden beide Verlage vereinigt, behielten jedoch separate Verlagspraktiken und Publikationsreihen. Inzwischen gibt es bei Reclam keine Schachbücher mehr - weder Dufresne noch Partiesammlungen noch sonst etwas ...nicht einmal als app....


Curt Ronniger (Heinz Hedewig's Nachfolger...)
Der Schachhändler und Verleger Curt Ronniger brachte von 1900 bis 1944 zahlreiche Bücher über Schach heraus, die heute alle als selten und sammelbar einzuschätzen sind. Darunter u.a. vom Pastor O. Koch, die Bilguer-Biographier, von
Franz Xaver Gutmayer " Die Geheimnisse der Kombinationskunst", von Arpad Bauer der Bestseller "Heiteres aus der Schachwelt", und von Jaques Mieses "Der Schachlotse" und "Taschenbuch des Endspiels". 1922 übernahm Ronniger die Herausgabe der Zeitschrift "Deutsche Schachblätter"(6), die nach der Machtübernahme der Nazis zum Zentralorgan des "Grossdeutschen Schachbundes" umgepolt wurde. Noch 1935 publizierte er das Buch des sowjetischen Schachmeisters Weniamin Sosin, Kombinationen und Fallen, 1937 Heinrich Ranneforth's  "Das Schachproblem". Nach 1945 gelang es offenbar , das kleine Unternehmen aus den Trümmern herauszufischen und wieder in Gang zu setzen. Nach Ronniger's Tod führte Carl Löffler das sehr geschrumpfte Geschäft weiter - 1959 starb Löffler und damit war der Betrieb frei, den gerade frisch gegründete HO Schachladen aufzunehmen..Offenbar waren noch grössere Bestände vorhanden - der Laden verfügte nicht nur über beträchtliche anitquarische Buchbestände, sondern auch über die alten Verbindungen Löffler's, und wurde schnell zum  zentralen Schachhandel Leipzigs un der DDR überhaupt  - und damit  eine wichtige Anlaufsstelle von Schachfreunden  der DDI sowie von "drüben".  Nach der Wende schloss dieses alteingesessenen Geschäft endgültig seine Pforten....(weiss jemand mehr über die Umstände?) . (7)

Rudi Schmaus Verlag
Der Heidelberger Schachspieler Rudi Schmaus  beschloss in den 70-er Jahren, das Manko an neueren Schachbüchern  zu beheben, und begann vor allem aus dem Russischen Übersetzte aktuelle Bände von russischen Autoren zu veröffentlichen.
Auf dem  Programm standen Eröffnungsbücher, Turnierbücher, sowie das eine oder andere Buchüber Probleme -  also eigentlich die gesamte Spannweite von Schachliteratur. Der Verlag - bzw. das Buchlager - wurde nach 1990 vom  Bonner Schachhandel Eurochess übernommen (vielen Dank an Martin Stamer/Eurochess für die Info...).

Russell Enterprises
1986 gründete der Anwalt und Russisch-übersetzer seinen Verlag der seither ein beträchtliche Zhal von Schachbüchern aller Richtungen veröffentlicht hat. Raritäten aus em Russischen übersetzt (Tal-Botvinnik 1960), Eröffnungsbücher, Problembände, (Roycroft, Kasparjan's Chess Problems), Neuauflagen von alten Büchern, Taktiksammlungen, Turnierbücher wie New York 1924 und New York 1927, Laskers, Gesudner menschenverstand im Schach - dies und vieles mehr steht auf der Russell Buchliste. Mit dem Aufkommen des Internets kam die Webseite Chess Café hinzu, die über viele Jahre hinweg einer der Fixpunkte von webreisenden Schachies wurde, heute jedoch nicht mehr mit Russell zu tun hat und gebührenpflichtig ist.  Für 2016 ist das Erscheinen der Aljechin-Biographie von Isaac und Vladimir Linder geplant - sicher das letzte Buch, an dem der im Oktober verstorbene Doyen der Schachhistorie mitgearbeitet hat. 

August Schultze Verlag
Bei diesem Verlag publizierte Ludwig Bachmann einen Grossteil seiner Bücher in den Jahren 1920 bis 1937 (+) - also die von 1897 bis 1935 erscheinenden Schachjahrbücher ab 1920, das "Neue Lehrbuch des Schachs (1926), Das Lehrbuch des Schachs im Selbstunterricht (1917), Das Schach-Spiel (1920 ff zahlreiche Auflagen).(8)

Sportverlag
Genau wie in der Sowjetunion mit dem Fiskultura-Verlag wurde auch in der DDR ein zentraler Sportverlag gegründet - der bald eine Reihe von Schachb üchern zu publizieren begann, die sich mit der Zeit zum wichtigsten Standbein des Verlags entwickelten. Vor allem wurden Toptitel der sowjetischen Schwester schenll ins Deutsche übersetzt . und fanden sowohl in der DDR wie in der BRD und benachbartem Ausland reissenden Absatz. Die Schachbücher des Sportverlags wurden über die staatliche Aussenhandelsorganistion vor allem nach Westdeutschland, aber auch nach Österreich , in die Schweiz und praktisch alle anderene europäischen Länder exportiert. Wer als Schachspieler in den Osten reiste, kam in der Regel mit gefüllten Plastiktüten voller Sportverlagstitel zurück. Mit dem Umbruch 1990 wurde  der Sportverlag  Hand in Hand mit der der Zeitschrift Schach privatisiert - wie eigentlich, wissen wir im Museum nicht...noch 1996 erschien im Sportverlag die Enzyklopädie Schach von den beiden Linders. Wohl 1996 wurde aus dem Sportverlag  - unter Mitnahme der Lagerbestände ? - der Exzelsior-Verlag.  In allen Schachklubs und vielen Privatbibliotheken türmen sich heute noch die Schachbände des Sportverlags - die Lehrbücher von Kotow, Suetin, Polugajevski, Koblentz sowie die vielen Eröffnungsbände sind nach wie vor durchaus brauchbar, trotz Datenbasen und Eröffnungsprogrammen für PC's...

A.Stein's Verlagsbuchhandlung
Dieser Verlag in Potsdam gab vor allem das "Deutsche Wochenschach" , con Heinrich Ranneforth geleitet, heraus , sowie

Veit & Co. 
1833 war das Jahr, in dem der Bankierssohn Moritz Veit seine literarischen Ambitionen beiseite legte - zuvor hatte er ajhrelang in Zeitschriften und Zeitungen gegen Antisemitismus polemisiert, und zeitweise den Musenalmanach herausgegeben, in dem Chamisso, Goethe und Achim von Arnim veröfentlicht hatten. Nach jahrelanger Verzögerung promovierte er 1833 an der Universiät Jena, und heiratete die Bankierstochter Johanna Elkan. Im gleichen Jahr  kaufte er zusammen mit Joseph Levy einen bestehenden Buchverlag, der er in Veit &Co. umbenannte , und begann mit der Herausgabe von Büchern, vor allem wissenschaftlicher Natur, Zeitschrifte. Die wichtigste Stütze des Verlags war ein Berliner Wohnungsanzeiger., daneben veroffentlichte er jedoch auch die Allgemeine Zeitschrift für Geschichte, Werke von Johann Gustav Droysen, die neun Bände Preussische Geschichte von Leopold von Ranke, Bücher von Bettina und Achim von Arnim, das Römische Recht von Friedrich Carl von Savigny und politische Schriften von Maximilian Duncker.  Wenig Erfolg hatte er mit der Gesamtausgabe der Schriften von Johann Gottlieb Fichte, den er sehr schätzte.  Weiters publizierte er auch Bücher über das Judentum und die Emanzipierung der Juden, damals ein aktuelles Thema, war regelmässig bei der Leipziger Buchmesse, und von 1853 - 1863 Vorsitzender des gewichtigen Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. 1858 verkaufte Veit nach dem Tode seines Kompagnons Levy den Verlag an einen Leipziger Buchhändler - zu dieser Zeit dürfte der Verlag bereits eine Reihe von Schachbüchern sowie die Deutsche Schachzeitung zu den Aktiva gezählt haben. Nach dem ersten Weltkrieg ging der Verlag im Walter de Gruyter Verlag auf. (9)

Wiener Schachverlag
Der Wiener Schachverlag hatte seine Anfänge in der Verlagstätigkeit der Wiener Schachzeitung vor dem 1. Weltkrieg - nach dem Weltkrieg entstand die Wiener Schachzeitung neu - dank des Einsatzes des Geschäftsmannes Akim Lewit und des Architekten Robert Wahle - und mit dem Aufschwung wurden auch wieder Bücher herausgegeben, u.a. "Die hypermoderne Schachpartie" von Savielly Tartakower sowie das Turnierbuch zu Karlsbad 1929, beide sehr erfolgreiche Bände. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen wurde Lewit verhaftet , und erst nach Dachau und sodann ins KZ Buchenwald gebracht. Wunderbarerweise überlebte er, obwohl im Widerstand im Lager engagiert, und kehrte nach Wien zurück, wo er der Kommunistischen Partei beitrat und im von den Kommunisten dominierten Verlagshaus Globus arbeitete - und in diesem Verlag zum zweiten Mal die Wiener Schachzeitung neu herausbrachte. Doch die Zeitschrift war den KP-Bossen zu teuer, und wurde eingestellt, Lewit verliess das Unternehmen und die Zeitschrift wie der Verlag ruhte. 1955 versuchte der Schachfunktionär und spätere langjährige Präsident des Wiener Schachverbands Wilfrid Dorazil den Verlag wieder zu beleben, im Hinblick auf die erneute Herausgabe einer Schachzeitung - es reichte jedoch nur zur Anschaffung einer Bücherkiste, deren Inhalt an Vereinsabenden feil geboten wurde. 1980 übernahm Herbert Huber den Buchverkauf und die Rechte, und machte einen kleinen Schachladen in Wien unter dem Namen "Wiener Schachverlag" auf - der 1992 an den Journalisten und Schachautor Michael Ehn überging. Seither hat Ehn noch ein selbst verfasstes Buch im Schachverlag veröffentlicht - den 1.Band einer auf 2 Bände angelegten Biographie des Grossmeisters Ernst Grünfeld unter dem Titel "Der Variantenkoffer" - der 2. Band ist nie erschienen, und der Wiener Schachverlag ist somit nur mehr auf dem Papier vorhanden...

Eduard Wildhagen Verlag
Wohl in den 50-er Jahren begann Dr.Eduard Wildhagen in Hamburg mit der Herausgabe einer Serie von gebundenen Partisammlungen grosser Spieler, unter dem ambitionierten Titel "Weltgeschichte des Schach".  Das Besondere an den Bänden, die heute von Sammlern sehr geschätzt werden - pro Partie gab es Dutzende Diagramme, wie heute im Internet konnte man eine Partie problemlos durchsehen, ohne Figuren aufzustellen. De Reihe war auf 40 Bände angelegt - jeder Band wurde von namhaften Meistern und Autoren bearbeitet, wie  Petrosian, Rellstab,  Gilchrist/Hooper, Flohr und Kotow etc. Im Museum wissen wir nicht, ob alle erscheinen sind. Um 1970 landet Wildhagen noch einen grossen Treffer - und gab Fischer's Partiensammlung "Meine 60 denkwürdigen Partien" in deutsch sowie algebraischer Notation heraus.




Nachweise

4) siehe Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Verlag_Walter_de_Gruyter
5) dazu Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Caissa_%28Schachzeitschrift%29
6)  siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Schachbl%C3%A4tter
7) siehe dazu Frank Grosse, The GDR's first Chess shop, Sonderausgabe englsich von Karl , 1/2008, s. 32. ff
8) laut Katalog der Deutschen Nationalbibliothek https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=116027681
9) nach Wikipedia-Eintrag:
https://de.wikipedia.org/wiki/Moritz_Veit
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